Inhaltsverzeichnis: Kaufberatung Top 5 KNX Schalt-/Jalousieaktoren
KNX Präsenzmelder ersetzen Lichtschalter und sorgen für Wohnkomfort: Sie dimmen Licht unterschiedlich bei Tag und Nacht, messen Raumtemperatur und sind fast unsichtbar an Decke/Wand. Und es geht noch sehr viel mehr. Kaufberatung der Top 5 Präsenzmelder von Basalte, BEG, Ekinex, Gira & MDT für anspruchsvolle Architekten-Wohnhäuser.
KNX Präsenzmelder bzw. KNX Bewegungsmelder sind heute bei Neubau-Smart Homes absolut unverzichtbar. Und das nicht erst im Jahre 2025, wo wir diesen Top 5 Vergleichstest der besten Präsenzmelder für individuelle EFHs und schicke Villen aus der Taufe gehoben haben. Mehr zum Thema vernetzte Villen in unserem Beitrag „Was kennzeichnet eine Smart Home Luxus Villa?„.
Schließlich haben die KNX Präsenzmelder eine fast 20 Jahre lange Historie. Anfang der 2000er Jahre waren sie noch groß, klobig und mit vergleichsweise wenigen Funktionen ausgestattet. Heutige KNX Präsenzmelder sind dagegen sehr klein, fast unsichtbar in Decke und Wand und übernehmen viele Funktionen zur Raumsteuerung. Im Zusammenspiel mit einem Server und einer KNX Visualisierung geht noch sehr viel mehr in Sachen Automatisierung und Sonderfunktionen durch Logiken und Eingabefelder über schicke KNX Touch Panels – siehe Blog: Top 5 KNX Touch Panels im Vergleich.
Sie sind in verschiedenen Farben (weiß, schwarz) erhältlich und lassen sich sogar überstreichen oder anputzen. Die von uns favorisierten Exemplare sind nahezu bündig mit der Decke, so dass auch anspruchsvolle Bauherren im Hinblick auf eine stilvolle Innenarchitektur bedient werden. Und gerade um letztere Klientel geht es in unserem Top 5 Vergleichstest der besten KNX Präsenzmelder.
Und dann muss es noch gesagt werden: Bei keinem anderen Smart Home System sind die Präsenzmelder so filigran, kompakt und unauffällig und bieten zudem eine Funktionsvielfalt, die es so nirgendwo anders gibt. Hier ist das Thema Integrationstiefe, die es so nur bei KNX Präsenzmeldern geben kann, ein ganz wichtiger Punkt.
Oder sagen wir lieber doch KNX Bewegungsmelder? Schließlich verläuft die Abgrenzung fließend. Es treten gegeneinander an: Der schlichte Basalte Auro aus Belgien, der deutsche BEG PD11 Flat KNX, der brandneue italienische Ekinex EK-SG2-TP-P, der fast genauso neue Gira KNX Präsenzmelder Mini Standard und der auch aktuelle MDT SCN-P360L3.03 – die beiden letzteren ebenfalls „Made in Germany“. Allen von uns getesteten KNX Präsenzmeldern ist gemeinsam, dass sie sehr kompakt gebaut sind und über viele (versteckte) Funktionen verfügen, die es so bei keinem anderen Smart Home System weltweit wie KNX gibt. Letzteres gilt übrigens auch für KNX Taster, die wir im Top 30 Vergleich der besten KNX Taster regelmäßig aktualisieren.
Aus unserer Erfahrung gibt es unter einigen Architekten nach wie vor eine gewisse Abneigung gegenüber Präsenzmeldern bzw. Bewegungsmeldern. Der Hintergrund: Die Angst, ein KNX Präsenzmelder könnte großformatig im Deckenbereich herabhängen und damit den gesamten Raum verschandeln. Das gab es schon, aber das war vor ca. 10 Jahren.
Wie lange gibt es nun schon KNX Präsenzmelder? Die ersten Exemplare kamen vor zirka 20 Jahren auf den Markt und waren zu Beginn sehr klobig und aufbauend an der Decke. Das war auch der Grund, warum viele namhafte Architekten im Villen-Segment kategorisch auf den Einsatz von KNX Präsenzmeldern verzichteten. „Zu klobig, zu häßlich und keine Integration in die Innenarchitektur“ – das waren sehr oft die Begründungen, die wir gehört haben.
Und aus unserer Sicht zu Recht. Firmen wie Siemens, Gira, Busch-Jaeger oder ABB hatten in der Anfangszeit Produkte im Angebot, die eher störend im Raum hingen und die Technik von damals war auch nicht vergleichbar mit heute. Aktuell gibt es ca. 65 Hersteller, die an die 215 verschiedene KNX Präsenzmelder anbieten. Das beinhaltet Präsenzmelder sowohl für den Innenbereich als auch für den Außenbereich – inklusive Resistenz gegen Feuchtigkeit und tiefe Temperaturen. Einige Exemplare sind immer noch besonders klobig wie vor 10Jahren, andere wiederum von ihrer Größe unbrauchbar für unsere filigranen Anwendungen.
Also Vorhang auf für den Vergleich der weltweit besten KNX Präsenzmelder für den Architektur-Bereich, der keine wilden Eingriffe in die schicke Innenarchitektur bedeutet. Besser noch: Die fünf Testkandidaten kommen aus Deutschland, Italien und Belgien und machen sich fast unsichtbar bei der Decken- und Wandmontage. Fast heißt, dass ein nahezu bündiger Abschluss mit Wand oder Decke und eine farbliche Anpassung möglich sind. Ein ähnliches Ästhetik-Thema betrifft die richtige Wahl der KNX Wetterstation – siehe unser Vergleich der Top 5 KNX Wetterstationen.
Bei der Platzierung in unserer Bestenliste legen wir großen Wert auf das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Integration in eine gute cleane Innenarchitektur. Demzufolge finden sich viele hervorragende KNX Präsenzmelder für den Außenbereich und zur Aufputzmontage nicht in diesem Vergleichstest.
Anmerkung: Dieser Beitrag wird so wie unsere anderen Vergleichstests regelmäßig aktualisiert. Diese Top 5 der KNX Präsenzmelder ist also eine Momentaufnahme, die sich unter Umständen in den nächsten Wochen und Monaten ändern kann. Das gilt auch für die Preise.
Kaufberatung: KNX Präsenzmelder in diesem Beitrag
- Basalte Auro KNX Präsenzmelder/Bewegungsmelder
- BEG PD11 Flat KNXs Präsenzmelder
- Ekinex EK-SG2-TP-P KNX Präsenzmelder
- Gira KNX Präsenzmelder Mini Standard
- MDT KNX Präsenzmelder SCN-P360L3.03
Was haben alle KNX Präsenzmelder gemeinsam?
Der interessierte Leser wird sich gleich zu Beginn fragen: Da stellen die die besten KNX Präsenzmelder vor, doch was verbindet sie in punkto Eigenschaften und Ausstattung? Da wäre zum einen der kreisförmige Erfassungsbereich, der auf alle Testkandidaten von Basalte bis MDT zutrifft. Details zu diesem Thema gibt es weiter unten in einem eigenen Abschnitt.
Bis auf den Gira KNX Präsenzmelder Mini und den BEG PD11 Flat KNXs, die beide eine IP44- bzw. IP54-Klassifizierung besitzen und zusätzlich in Feuchträumen sowie im Außenbereich eingesetzt werden können, sind alle Testkandidaten ausschließlich zur Montage im Innenbereich vorgesehen. Das macht auch in Bezug zur Architektur- & Design-Eignung richtig Sinn.
Alle fünf Testteilnehmer sind ab Werk in der Farbe „weiß“ erhältlich, die sich auch „übermalen“ oder „übersprayen“ lässt. Geht das? Ja das geht und sogar sehr gut, wir haben es schon mehrfach erlebt und selbst getan. Den Basalte Auro gibt es als einzigsten Kandidaten wahlweise auch in schwarz.
Die geringe Aufbauhöhe – wahlweise zur Montage auch in einer Kaiser Betoneinbaudose in der Decke/Wand – haben auch alle Testkandidaten gemeinsam. Die Aufbauhöhe schwankt zwischen 34 mm beim Gira KNX Präsenzmelder Mini und 48 mm beim BEG PD11 Flat KNXs.
Mit Ausnahme des Ekinex EK-SG2-TP-P Präsenzmelders, der eine zusätzliche Spannungsversorgung mit 30 Volt benötigt, werden alle KNX Präsenzmelder über die KNX-Busspannung mit Energie versorgt.
Wie funktioniert ein KNX Präsenzmelder?
Jeder KNX-Präsenzmelder ist mit ein bis drei passiven Infrarotsensoren (PIR-Sensoren) auf einer Platine ausgestattet. Oder er setzt wie der italienische Ekinex EK-SG2-TP-P auf einen empfindlichen HF-Sensor. Diese Sensoren registrieren die von Menschen oder Tieren im Raum ausgestrahlte Wärmestrahlung. Infolge der Detektion kann Licht mit bestimmter Helligkeit eingeschaltet und nach einer flexiblen Zeit (Nachlaufzeit) wieder ausgeschaltet werden.
Durch die Unterscheidung in „Tag“ und „Nacht“ können unterschiedliche Helligkeiten an den Ausgängen der KNX Präsenzmelder geschaltet werden. Das ist auch schon das Grundprinzip des KNX Präsenzmelders. Einen Schritt weiter geht die Integration eines Präsenzmelders in eine KNX Visualisierung. Somit lassen sich über programmierte Logiken ganz individuelle Schaltverhalten in den einzelnen Räumen eines Hauses erzielen. Mehr dazu gibt es in einem extra Absatz unseres Vergleichstests weiter unten.
Was leistet ein KNX Präsenzmelder?
Ein KNX Präsenzmelder ist ein Sensor an der Decke oder an der Wand, der die Anwesenheit von Personen oder Tieren erkennt. Seit vielen Jahren kommen im KNX-Marktumfeld hochwertige Sensoren zum Einsatz, die mit herkömmlichen Bewegungsmeldern nicht vergleichbar sind. Das sind einerseits Passiv-Infrarot-Sensoren (PIR-Sensoren) oder ein HF-Sensor, der HF-Wellen im GHz-Bereich aussendet. Beide Typen lassen sich je nach Verwendungszweck in ihrer Einschaltschwelle (Helligkeit), der Nachlaufzeit (in Minuten) und dem Erfassungsbereich (Meter) per ETS-Software fein einstellen.
Präsenzmelder mit HF-Sensor verfügen ebenso wie Präsenzmelder mit PIR-Sensor über einen elektronischen Schalter, der dafür sorgt, dass die Beleuchtung nur ab einer bestimmten Helligkeit eingeschaltet wird. Die meisten KNX Präsenzmelder am Markt sind mit mehreren Schaltkanälen ausgestattet, die nur auf „Personen“ reagieren, um beispielsweise die Lüftungsanlage oder die Heizung unabhängig von der Raumhelligkeit zu steuern.
Um den Erfassungsbereich zu vergrößern und sicherzustellen, dass sich die Personen im empfindlicheren sogenannten inneren Erfassungsbereich befinden, werden KNX Präsenzmelder an der Decke montiert. In größeren Räumen können sie gruppenweise vernetzt werden, um zu verhindern, dass sich die Beleuchtung lokal ausschaltet, wenn sich in einem Raumteil vorübergehend keine Personen aufhalten.
Grundsätzliche Funktionen von KNX Präsenzmeldern
- integrierter Busankoppler (alle)
- integrierte Sensoren (PIR oder HF) zur Präsenzerkennung im Raum (alle)
- Mischlichtmessung für verschiedene Lichtquellen im Raum (einige Testteilnehmer)
- schalten/dimmen von Beleuchtung im Raum (alle)
- Konstantlichtregelung für Arbeitsräume (einige Testteilnehmer)
- integrierter Temperatursensor zur Heizungsregelung (einige Testteilnehmer)
- schalten von Belüftung (HLK) bei Anwesenheit (alle)
- frei programmierbare Tag-/Nachtfunktionen (alle)
- Einschaltverzögerung und Nachlaufzeit sowie selbstlernende Nachlaufzeit (alle)
- integrierte Nachtlicht-LED (alle)
- signalisierte Präsenzfunktion per LED (alle)
- abschaltbar und steuerbar per KNX und Logiken (alle)
- sehr kompakte Bauform für Decken- und Wandeinbau in anspruchsvollen Privathäusern (alle)
Kaufberatung: Worauf kommt es bei Auswahl eines KNX Präsenzmelders an?
Zunächst können wir einmal davon ausgehen, dass in einem modernen vernetzten KNX Haus viele KNX Präsenzmelder zum Einsatz kommen. In Abhängigkeit von der Wohnfläche und der Anzahl der Räume werden die Präsenzmelder gezielt eingesetzt, um den Wohnkomfort zu erhöhen. Die richtige Platzierung der KNX Präsenzmelder in einem Wohnhaus oder einem größeren Gebäude ist Teil einer Konzeption und Elektroplanung.
Neben der unauffälligen Optik, den kompakten Abmessungen sind die Ausstattung mit Sensorik und den Einstellmöglichkeiten in der ETS-Software wesentliche Merkmale bei der Kaufberatung.
Montagehöhe und Reichweite bei KNX Präsenzmeldern
Grundsätzlich können wir gleich vornweg feststellen: Die Reichweite eines KNX Präsenzmelders bei Deckenmontage hängt grundsätzlich von der installierten Raumhöhe ab. Wenn ein Raum 3,75 m Höhe hat, dann ist die Reichweite eines KNX Präsenzmelders deutlich größer als bei einer Raumhöhe von beispielsweise nur 2,25 m. Das hängt mit der Abstrahlcharakteristik der eingebauten PIR-Sensoren oder HF-Sensoren zusammen.
Bei einer Raumhöhe von 3,50 m bis 3,75 m Höhe, wie beispielsweise in Villen üblich, liegt die Reichweite bei bis zu 60 Quadratmetern. Beträgt die Raumhöhe nur 2,20 m – in vielen deutschen Bundesländern ist das die Mindestraumhöhe im Wohnbereich – sinkt die Reichweite des KNX Präsenzmelders auf knapp über 30 Quadratmeter.
Erfassungsbereich: 360° kreisförmig oder quadratisch?
Es gibt bei KNX Präsenzmeldern grundsätzlich zwei unterschiedliche Typen was den Erfassungsbereich anbelangt: Kreisförmig oder quadratisch. Bei einem quadratischen Erfassungsbereich kann der gesamte Raum 360° von der Decke bis beispielsweise 64 qm – mit 8 m x 8 m Grundfläche – überwacht werden. Das erleichtert in jedem Fall die Elektroplanung. Vorausgesetzt der gute KNX Präsenzmelder wurde in der Raummitte installiert.
Bei einer 360° kreisförmigen Erfassung – das betrifft alle KNX Präsenzmelder dieses Vergleichstests – wird ebenfalls der gesamte Raum abgetastet. Bei länglichen Räumen wie beispielsweise Fluren oder Durchgangsräumen reicht ein einziger Präsenzmelder häufig nicht mehr aus, um den gesamten Bereich abzudecken. Dann hilft die Platzierung eines zweiten Präsenzmelders, der dann im Slave-Modus mit dem ersten Master-Präsenzmelder verknüpft ist. Dieses Thema ist übrigens Teil unserer Konzeption & KNX Elektroplanung.
LED-Nachtlicht: Sinnvoll oder Spielkram?
Es findet sich immer häufiger bei nahezu jedem neuen KNX Präsenzmelder in der Ausstattung: Das sogenannte LED-Nachtlicht. Es kann per ETS-Software bei Nacht – wo sonst bei Präsenzerkennung alles Licht dunkel bleibt – als kleines Orientierungslicht eingeschaltet werden. Würden wir das so empfehlen? Eher nicht, denn bei Nacht sollte eine minimale indirekte Beleuchtung in Form von LED-Stripes am Boden oder in der Wand mit maximal 5% Helligkeit aktiviert werden.
Wofür ist dann das LED-Nachtlicht bei den KNX Präsenzmeldern gedacht? Eher für einfacher ausgestattete Häuser und Wohnungen mit Räumen, die nicht über zusätzliche indirekte Beleuchtung, die dimmbar ist, verfügen.
Sinnvoll oder nicht: KNX Präsenzmelder mit Konstantlichtregelung?
Jetzt kommt die ganz große Frage, die sich so manchem Lichtplaner in unserem Umfeld stellt: Brauchen wir einen KNX Präsenzmelder, der über die Funktion „Konstantlichtregelung“ verfügt? Ganz einfach: Eine Konstantlichtregelung ist nur dort sinnvoll, wo auch sehr lange bei den gleichen Lichtbedingungen gearbeitet wird. Also bei bestimmten „Home Office“ Anwendungen oder wenn wirklich die Firma mit ihren Räumen im Haus oder der Villa integriert ist.
Platz 1: MDT KNX Präsenzmelder SCN-P360L3.03
Den MDT KNX Präsenzmelder SCN-P360L3.03 gibt es erst seit kurzem auf dem Markt. Dafür hat er bei uns einen fulminanten Start vorgelegt. Typisch für MDT, dass der Präsenzmelder mit einer recht guten Ausstattung – es gibt drei Infrarotsensoren samt einem LED-Nachtlicht – für deutlich unter 100 Euro angeboten wird. Dabei sind nicht einmal Abstriche bei der Verarbeitungsqualität zu verzeichnen, wie wir sie sonst manchmal – siehe unser Vergleichstest KNX Netzteile mit 1280 mA – monieren müssen.
Es sieht ganz so aus, als hätten die Entwickler von MDT aus Engelskirchen einen guten Job gemacht. Der MDT KNX Präsenzmelder ist vorrangig zur Montage in abgehangenen Decken gedacht und benötigt eine Bohrung mit 44 mm Durchmesser. Dafür schließt er dann nahezu bündig mit der Decke ab und ist konkurrenzlos in der Preisklasse. Der Kunststoffring lässt sich farblich mit der Decke anpassen und ist überstreichbar. Es gibt drei separate Lichtsensoren und dazu jeweils noch drei Lichtkanäle, die sich individuell konfigurieren lassen. Das hat in dieser Preisklasse weder der Gira noch der BEG Präsenzmelder zu bieten.
Auffällig ist das Gitter am Rand des MDT Präsenzmelders, hinter dem ein Raumtemperatursensor platziert ist. Bei Aktivierung des Temperatursensors in der ETS-Software kann dieser zur Messung der Raumtemperatur – in gewissen Grenzen und bei Einstellung eines Korrekturwertes unter Beachtung der Montagehöhe – auch zur Heizungssteuerung herhalten. Dazu ist ein geeigneter KNX Heizungsaktor mit Heizungsregler notwendig – siehe unser Vergleichstest Top 5 KNX Heizungsaktoren.
Selbstverständlich kann der MDT KNX Präsenzmelder auch per Objekt gesperrt werden und in eine schlaue Logik integriert werden. Letzteres ist gerade im Zusammenspiel mit einem komplexeren Gebäude samt Tag/Nacht- oder Sommer-/Winter-Abläufen und einer schicken KNX Visualisierung sehr wichtig. Dabei muss es nicht die MDT-eigene Visualisierung sein.
MDT SCN-P360L3.03 KNX Präsenzmelder Wertung
Gesamtwertung: Platz 1
Platz 2: Ekinex EK-SG2-TP-P KNX Präsenzmelder
Der italienische Ekinex EK-SG2-TP-P KNX Präsenzmelder ist eindeutig der Funktionsriese unter allen Testkandidaten und in Deutschland so gut wie unbekannt. Gegenüber den übrigen Teilnehmern arbeitet er mit HF-Wellen zur Erfassung von Personen und Tieren im Raum. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er in der ETS-Software als „Mikrowellen Präsenzmelder“ bezeichnet wird. Die Präsenz wird von einem HF-Mikrowellensensor erfasst, der sich sehr den örtlichen Gegebenheiten anpassen lässt.
Der Ekinex EK-SG2-TP-P hat separate Sensoren zur Erfassung von Helligkeit, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Hinzu kommen Funktionen wie Konstantlichtregelung – siehe unser Extraabschnitt zum Thema -, ein Dämmerungsschalter und ein kompletter Raumtemperaturregler. Gerade wenn es um den Raumtemperaturregler geht ist dieser hilfreich, wenn im betreffenden Raum kein KNX Taster zur Heizungsregelung geplant und vorhanden ist.
In Anbetracht der gebotenen Funktionsvielfalt ist die zusätzlich nötige Spannungsversorgung mit 30 Volt über die gelb/weißen Steckklemmen zu verschmerzen. Zu verschmerzen deshalb, weil extra für den Ekinex KNX Präsenzmelder – bei voraussichtlicher Deckenmontage – eine separate Spannungsquelle angeschlossen werden muss. Idealerweise geschieht das über das sowieso schon vorhandene und verlegte grüne KNX-Kabel, indem die das gelb/weiße Adernpaar dazu verwendet wird.
Ekinex EK-SG2-TP-P KNX Präsenzmelder Wertung
Gesamtwertung: Platz 3
Platz 3: Gira KNX Präsenzmelder Mini Standard
Gira hat als deutsche Firma aus dem weitläufigen Kölner Randgebiet in Radevormwald (dort gibt es neben Gira noch das Aldi Nord Zentrallager) wesentliche Wegbereitungsarbeit im Bereich KNX Smart Home geleistet. Viele Jahre zurück gab es im Sortiment von Gira keinen richtigen KNX Präsenzmelder, der sich im Umfeld von hochwertiger Innenarchitektur platzieren lies. Das hat sich seit dem Erscheinen des Gira KNX Präsenzmelder Mini Standard geändert.
„Mini“ bedeutet einen Deckenausschnitt von 44 mm Durchmesser – damit passt der Gira Präsenzmelder ideal in abgehangene Decken ohne separate Einbaudose. Bei der Installation im Stahlbeton – vorzugsweise in einer 60 mm Kaiser Betoneinbaudose, muss entweder mit einem Rahmen oder individuellen Anpassungen – Putz oder Silikonfuge – gearbeitet werden. Letzteres ist unbedingt zu empfehlen, da die Gira Montagerahmen alles andere als schick aussehen und unnötige 4 bis 5 mm Abstand zur Decke aufbauen.
Preislich platziert sich der Gira KNX Präsenzmelder Mini in der Standard-Version bei knapp über der 100-Euro-Grenze. Das die teuerere Komfort-Version in unserem Umfeld (mit KNX-Server und Visualisierung) nicht empfehlenswert ist, brauchen wir wohl kaum zu erwähnen. Jedenfalls bietet die Komfort-Version zusätzliche KNX-Szenen, die heute kaum ein Mensch braucht, der ein hochwertiges EFH oder eine Smart Home Villa damit ausstattet.
Neben dem BEG verfügt auch der Gira KNX Präsenzmelder über eine IP44-Klassifizierung und kann deshalb auch in Feuchträumen oder im Außenbereich installiert werden. Letzteres würden wir trotzdem nicht empfehlen, auch wenn der Präsenzmelder dann an einer eigenen Außenlinie hängt und gegen Sabotage sicher ist.
Gira KNX Präsenzmelder Mini Standard Wertung
Gesamtwertung: Platz 3
Platz 4: BEG Präsenzmelder PD11 Flat KNXs
Es ist über 5 Jahre her, als der BEG Präsenzmelder PD11 Flat KNXs auf den Markt kam. B.E.G. steht für Brück Electronic GmbH, einem Familienunternehmen mit Sitz in Lindlar, ebenfalls wie Gira bei Köln. Seit dem Erscheinen war der BEG bei unseren Projekten fast immer erste Wahl, wenn es um einen KNX Präsenzmelder ging, der in hochwertige architektonische Häuser platziert werden sollte.
Unauffällig und bündig mit der Decke oder Wand abschließend steuert er die Beleuchtung und andere Schaltobjekte in jedem Raum. In der Decke ist ein Auslass mit 52 mm Durchmesser gefordert, in der Tiefe braucht er 48 mm Platz. Nur so zum Vergleich: Die Haltespangen sind deutlich straffer als beim Testsieger MDT. Er ist nach der IP54-Schutzklasse gefertigt und kann somit auch im Außenbereich platziert werden. Ob das Sinn macht oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
Was er allerdings gegenüber den kürzlichen Neuerscheinungen von Gira & MDT vermissen lässt: Es gibt nur einen Infrarotsensor. Damit lassen sich nicht verschiedene Richtungen in einem Raum separat steuern oder anpassen.
BEG PD11 KNXs Flat DX Wertung
Gesamtwertung: Platz 4
Platz 5: Basalte Auro KNX
Der Basalte Auro KNX Bewegungsmelder gehört mit Abstand zu den ältesten Kandidaten im Architektur- und Designumfeld. Genauer gesagt kam er 2014 auf den Markt, wo er völlig allein in seiner Klasse war. Andere KNX Präsenzmelder deutscher Hersteller zum Beispiel waren dick unter der Decke aufbauend und hatten nicht annähernd die Ausstattung wie der Basalte Auro.
Trotzdem müssen wir feststellen das der Basalte Auro etwas in die Jahre gekommen ist. Mit seiner Ausstattung kann er sich noch im Mittelfeld platzieren, es fehlen ihm lediglich mehrere Infrarot-Sensoren. Doch dafür ist er eben nur ein „Bewegungsmelder“ und kein richtiger Präsenzmelder.
Warum haben wir ihn aber trotzdem zu diesem Vergleichstest mit einbezogen? Er ist nach wie vor optisch sehr unauffällig, schließt bündig mit der Decke oder Wand wie kein anderer dieses Vergleichstests ab und kann mit einer gewünschten Farbe überstrichen oder übersprayt werden.
Weil er in punkto Preis zum teuersten dieses Umfelds gehört, bringt das ihm nicht zuletzt den Platz 5 unter den Empfehlungen. Für das gleiche Geld gibt es den deutlich besser ausgestatteten und viel neueren Ekinex KNX Präsenzmelder aus Italien.
Allerdings kann der Basalte Auro mit 12 verschiedenen farbigen Metallaufsätzen gemäß dem Basalte-Programm kombiniert werden. Das sieht besonders beim Wandeinbau richtig edel aus. Gerade letzteres bietet kein anderer Hersteller weltweit. Wenn das ein Kaufkriterium sein sollte, dann ist der Basalte Auro die beste Wahl.
Basalte Auro KNX Wertung
Gesamtwertung: Platz 5
Einbindung KNX Präsenzmelder in KNX Visualisierung?
Auf den ersten Blick sind die von uns getesteten und auch eingesetzten KNX Präsenzmelder recht einfach in ihrer Handhabung und Installation. Einen deutlichen Schritt weiter geht es, wenn das Verhalten eines KNX Präsenzmelders über eine KNX Visualisierung fein einstellbar gemacht wird. Oder noch besser: Das Verhalten eines Präsenzmelders im Raum folgt einer komplexen Logik, die es ermöglicht, die Leuchten individuell bei Tag/Nacht, Anwesenheit/Abwesenheit oder Sommer/Winter zu schalten. Das geht dann weit über eine simple Steuerung – auch mit Logiken – hinaus, die schon im Präsenzmelder integriert ist.
Die besten Ergebnisse erzielen wir immer über die Logik- und Feldfunktionen in einer KNX Visualisierung. Damit lassen sich auch sehr komplexe individuelle Kundenanforderungen erfüllen, die so allein mit der ETS-Software nicht umsetzbar wären. Selbstverständlich steckt hinter einer guten Visualisierung mit ansprechendem UX-Design immer ein leistungsfähiger KNX Server.
Fazit
Die Wahl des richtigen KNX Präsenzmelders ist bei allen unseren Bauvorhaben, die wir konzeptionell und planerisch sowie bei der KNX Programmierung betreuen, ein ganz großes Thema. Dabei liegt der Fokus stets auf Unauffälligkeit in der Wand und Decke, so dass minimaler oder gar kein (Höhen-) Aufbau eine ganz große Rolle spielen.
Denn bei unserer Zusammenarbeit mit Architekten/Innenarchitekten gibt es häufig Diskussionen, die das Thema „KNX Präsenzmelder“ und seine Integration in hochwertiges Ambiente & Design betreffen. Häufig will der Bauherr „gar nichts von der Decke hängen sehen, es muss alles bündig sein“. Eine große Rolle spielt dabei auch die Visualisierung, siehe Top 7: KNX Visualisierungen mit Server im Vergleich.
Wir können mit Sicherheit feststellen: Alle die von getesteten und über die Jahre eingesetzten KNX Präsenzmelder dieses Testumfeldes erfüllen das Kriterium „taugt“ für den Einsatz in einem hochwertigen Einfamilienhaus oder einer Smart Home Villa (Top 10 Kriterien und Ausstattung).
Platz 1
Platz 2
Platz 3
Platz 4
Platz 5
Der Testsieg geht an den neuen MDT SCN-P360L3.03 KNX Präsenzmelder, der neben seiner guten Ausstattung und Verarbeitung auch noch zum günstigsten Preis unter 90 Euro angeboten wird. Wenn es etwas von uns zu kritisieren gibt, dann sind es die Halteklammern zur Befestigung in der (Trockenbau-) Decke, die etwas zu schwach ausgelegt sind. Und es ist nicht selbstverständlich, dass ein Hersteller wie MDT sich bei uns für das Architektur & Design Umfeld qualifiziert und sonst ganz klar das DIY- bzw. „My first Smart Home“-Segment bedient.
Auf dem zweiten Platz landet der norditalienische Newcomer Ekinex mit seinem EK-SG2-TP-P KNX Präsenzmelder. Er überzeugt uns vor allem mit seiner Funktionsvielfalt in der Ausstattung, die sonst kein weiterer Testkandidat nicht im Ansatz bieten kann. Und er hat eine Besonderheit aufzuweisen: Er arbeitet mit HF-Wellen im GHz-Bereich, die eine bessere Präsenz-Detektion ermöglichen sollen. Ob dem wirklich so ist, müssen wir noch im Detail abklären.
Auf dem dritten Platz begibt sich der „neue“ Gira KNX Präsenzmelder Mini in der von uns gewählten Standard-Variante. Und „Standard“ ist in dem Fall wirklich die bessere Variante, da die zusätzlichen Funktionen heute kein Mensch mehr im gehobenen Einfamilienhaus oder einer echten Smart Home Villa braucht. Denn diese kommen sowieso viel besser und ausgeprägter über den KNX Server in From einer schicken Visualisierung mit.
Wenn es bei uns allein um das beste Preis-/Leistungsverhältnis ginge, dann würde der Gira KNX Präsenzmelder Mini sehr knapp hinter dem MDT SCN-P360L3.03 auf dem zweiten Platz landen. Nur aufgrund des innovativen Ekinex EK-SG2-TP-P mit seiner monströsen Ausstattung landet der Gira KNX Präsenzmelder auf dem dritten Platz. Dank IP44-Einstufung kann der Gira KNX Präsenzmelder Mini auch im Außenbereich und in Feuchträumen – Schwimmbad, Masterbad, Mini-Bad etc. – zum Einsatz kommen.
Kommen wir zum viertplatzierten: Der BEG PD11 Flat KNXs Präsenzmelder ist nach wie vor ein guter Kandidat, wenn es um den Einsatz eines kompakten Präsenzmelders im Architektur- und Designumfeld geht. Wir haben ihn sehr, sehr häufig in anspruchsvollen Villen eingesetzt und seine Funktionen wirklich ausgereizt.
Das er nur mit einem PIR-Sensor ausgestattet ist, während die Konkurrenz mittlerweile auf drei PIR-Sensoren setzt, tut dem ganzen keinen Abstrich. Ähnlich wie der Gira KNX Präsenzmelder Mini lässt sich der BEG PD11 Flat KNXs im Außenbereich dank IP54-Klassifizierung einsetzen.
Und wer landet auf dem fünften Platz? Es ist der Basalte Auro KNX Präsenzmelder/Bewegungsmelder, der mit Abstand der älteste Kandidat für das Architekturumfeld und hochwertigen Smart Home Villenbau ist. Er ist als einziger Testteilnehmer auch in schwarz und vor allem in den 12 typischen Basalte Material- und Farbkombinationen erhältlich.
Das wir uns hier nicht falsch verstehen: Die 12 Material- und Farbkombinationen – siehe auch Top 30 die besten KNX Taster – beziehen sich auf die zusätzlich erhältlichen Rahmen/Abdeckungen, die sonst so bei keinem der Testkandidaten verfügbar sind. Basalte ist auch als einziger Hersteller im absoluten Luxus-Segment vertreten, so dass der recht hohe Preis im Vergleich zur mancher Konkurrenz zu bemerken ist.
Es ist gleichzeitig offensichtlich, dass die Italiener mit Ekinex auf den deutschsprachigen Raum D-A-CH drängen und auch noch gute Produkte für das anspruchsvolle Smart Home Umfeld zu bieten haben. Hier müssen sich die deutschen Hersteller um Jung und Gira einem weiteren Konkurrenten stellen, der gutes Design mit aktuellem Funktionsumfang kombinieren kann. Es bleibt wirklich spannend in der KNX Präsenzmelder Welt!
Frank Völkel & Smartest Home Team
Seit 2007 testen wir KNX Komponenten auf Funktionalität & Praxistauglichkeit, um nur die besten Produkte in Häusern & Villen unserer Kunden einzusetzen